Die Forschungsgruppe Hyopgäen
Die Forschungsgruppe Hyopgäen (Trüffel) betreibt europaweit Forschungs- und Entwicklungsarbeit rund um das Thema Trüffel und kann somit angehende Trüffelanbauer umfangreich beraten.
Die Deutsche Forschungsgruppe Hypogäen ist durch die Initiative von Herrn Dieter Honstraß entstanden der weiters eine mobilen Pilzschule und Seminare führt. Hier haben sich Trüffelinteressierte aus ganz Deutschland in einer Forschungsgruppe zusammengefunden um die Forschung rund um den Trüffel voranzutreiben.
Die Trüffelforschung (Mykologie)
Die Mykologie, die Wissenschaft der Pilze, hat noch viele Geheimnisse im Mysterium Trüffel zu enthüllen. In den deutschsprachigen Ländern sind die Trüffeln seit kurzem erst wieder ein Thema geworden. Endlich möchte man den Tuber wieder in Deutschland, der Schweiz und in Österreich kultivieren.
Ein wichtiger Bestandteil der Forschung ist, welche Voraussetzungen beim Trüffelanbau zu beachten sind: Der Trüffelpilz (das unterirdische Pilzgeflecht) auch Myzel genannt geht eine symbiotische Verbindung mit ihrer Wirtspflanze ein. Denn ohne die Symbiose mit einem Pilz könnte der Baum nicht alle nötigen Nährstoffe aus der Erde aufnehmen.
Der Boden ist ein sehr wichtiger Faktor im Trüffelanbau. Er sollte kalkhaltig sein und einen PH-Wert von mindestens 7 haben. Weiters sollte man Staunässe meiden und in Trockenperioden benötigen die Wirtspflanzen 6-8 l Wasser pro Woche. Eine Frostperiode im Winter ist durchaus notwendig für eine gute Trüffelernte.
Ziele Forschungsgruppe Hypogäen:
Trüffelforschung in Österreich:
Der Pilzforscher Alexander Urban vom Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung der Universität Wien gemeinsam mit dem aus Frankreich stammenden Forstwirt und Trüffelsucher Tony Pla haben in Österreich Pionierarbeit geleistet. Nach Forschungen rund um die Trüffelkultivierung seit ca.1998 gründeten die beiden 2004 den trueffelgarten.at und konnten erstmals 2008 den ersten in Österreich kultivierten Trüffel, nähe Wiener Neustadt, ernten. Erstaunlicherweise landete dieser Trüffel nicht am Teller sondern wurde der Forschung gewidmet.
Auswirkung des Klimawandels auf die Trüffelfundregionen
Forscher machten am Bodensee in Süddeutschland 2011 einen eindrucksvollen Fund. Sie fanden das erste Mal eine große Burgunder-Knolle mit 414 g. Überhaupt handelt es sich dabei um den ersten Trüffelfund in dieser Region.
Die Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vermuten, dass sich die Verbreitungsgebiete der Pilze durch den Klimawandel verschieben und somit Trüffel nicht mehr nur im Süden (Italien, Frankreich, Spanien und Kroatien zahlreich gefunden werden können. Die Forscher fanden in der Region Rund um den Bodensee an über 70 Fundstellen verschiedene Trüffelarten.
Im Mittelmeerraum wird das Klima immer trockener und daher wird es in Zukunft deutlich weniger Trüffelvorkommen geben als in den letzten Jahrzehnten. Die bekanntesten Trüffelsuchgebiete wie Italien, Spanien, Frankreich und Kroatien spüren den Klimawandel Jahr für Jahr immer mehr und haben deutlich weniger Wild-Trüffelernten.
Gleichzeitig findet man nördlich der Alpen immer öfter Trüffel und die Tendenz für die Zukunft lässt einen Anstieg an Trüffelfunden im deutschsprachigem Raum vermuten. Solche Verschiebungen seien auch schon bei anderen Pflanzenarten beobachtet worden, so die Forscher.
(Quelle: Die Presse 7/2011)